Als ich an Ostern auf Heimatbesuch war und es darum ging, welche Kuchen gebacken werden sollen, musste für mich auf jeden Fall eine Bananen-Roulade dabei sein. Seit ich denken kann, gehörte die Bananen-Roulade zu jedem besonderem Anlass. Sie war nie ein Alltagskuchen, wurde auch nicht schnell für den sonntäglichen Kaffeeklatsch gebacken, sondern war für die besonderen Anlässe vorbehalten. Geburtstage, Taufen, Ostern... So hatte die Bananen-Roulade für meine Geschwister und mich immer einen besonders hohen Stellenwert.
Wenn ich heute davon ein Stück esse, kommen mir sofort unzählige (Kindheits-) Erinnerungen in den Kopf. Der Kampf, wer den Anschnitt mit besonders viel Buttercreme bekommt, Verwandtschaftsbesuche, viel Trubel und Freude, wie es in einer Großfamilie nun mal ist...
Als meine Mama als die Bananen-Roulade als für unsere Osterkaffeerunde machte, wollte ich ihr ganz genau über die Schulter schauen und das Rezept für den Blog, vor allem aber für mich und meine Nachkommen, notieren. Da druckste meine Mama auf einmal herum: "Ich weiß nicht, ob du unbedingt mein Rezept nehmen solltest..." Ich: "Aber es schmeckt toll, alle lieben deine Bananenroulade!" Mama: "Hm... ja... aber..." Ich: "Ist es ein Geheimrezept? Soll das lieber nicht ins Internet?" Mama: "Das nicht aber... (Pause)... ich nehme für die Creme ein Päckle." Meine Mama fühlte sich ertappt und glaubte, das Rezept wäre deswegen weit weniger wert. Das finde ich aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil! Meine Mama wusste sich einfach seit jeher zu helfen! Meine Mama ist eine Heldin, die es geschafft hat fünf Kinder groß zu ziehen und jedem einzelnen eine wunderbare Kindheit, vollgepackt mit den schönsten Erinnerungen, zu schenken. Wer traut sich heutzutage überhaupt noch zu Mutter von fünf Kindern zu werden? Und nebenbei noch die schönsten Feste zu organisieren und die leckersten Kuchen zu backen?
Mama, du machst das großartig! Also nicht nur deine Kuchen. Einfach alles. Wie du immer ruhig und gelassen bleibst, wie du so viel Liebe, Vertrauen und Zuversicht verbreitest. Du bist wunderbar und ein großartiges Vorbild!
Es ist doch völlig in Ordnung zu einem Backhelfer zu greifen, der dafür sorgt, dass die Creme schneller fest wird und die Roulade auf jeden Fall gelingt.
Ich liebe diesen Kuchen und ich bin froh, dass das Rezept nicht ganz so knifflig ist. So besteht immerhin die Chance, dass auch ich mit den zwei linken Händen, diesen Kuchen hinbekommen könnte. Die Version auf den Bildern hat aber meine Mama gemacht. Ich warte noch auf den richtigen Anlass, um die Roulade nachzubacken. Die Bananen-Roulade soll weiterhin etwas Besonderes für die besonderen Anlässe bleiben.
Für die Füllung/Buttercreme:
- 250 g Butter
- 1 Ei
- 1 Päckchen Vaniellezucker
- 1 Päckchen San-apart
- 220 ml Wasser
- und zwei, nicht zu krumme Bananen und etwas Zitronensaft
- Schokoraspeln zum Garnieren
Das Wasser, das Ei und San-apart dazu geben und etwa 2 Minuten cremig rühren.
Für den Biskuit-Boden:
- 6 Eier
- 200 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100 g Mehl
- 100 g Speisestärke
- 1/2 Päckchen Backpulver
Den Backofen auf 180°C vorheizen.
Die Eier trennen. Das Eiweiß mit dem Handrührgerät steif schlagen. Nach und nach den Zucker hineinrieseln lassen und weiter schlagen.
Das Eigelb dazu geben und 1 Minute unterrühren. Das Mehl, die Speisestärke und das Backpulver zu geben und nochmals 1 Minute verrühren.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen und 10 Minuten bei Unter-/Oberhitze backen.
Auf ein mit Zucker bestreutes Geschirrtuch stützen, das Backpapier abziehen und vorsichtig, gemeinsam mit dem Geschirrtuch längs aufrollen und erkalten lassen.
Zum Füllen wieder vorsichtig aufrollen. Mit der Hälfte der Buttercreme innen bestreichen und zwei mit Zitronensaft bepinselte Bananen in die Mitte legen und wieder aufrollen.
Die Roulade mit der restlichen Creme außen bereichen und mit Schokoraspeln garnieren. Bis zur Kaffeerunde kalt stellen.
Leider sehe ich meine Mama am Muttertag nicht. Sie hat mit ihrem Heimatverein zu tun und ich feier mit meinem Patenkind Geburtstag. Aber wir holen den Muttertag nach. Es ist ja nicht wichtig, an diesem speziellen Tag seiner Mutter zu danken. Der ganze Kommerz rund um den Muttertag beginnt mich ohne hin schon zu nerven. Vor allem diese Werbung von einem "Erlebnisgeschenkanbieter", bei dem ein Mädchen, vielleicht 6 Jahre alt, DAS Geschenk für ihre Mama kauft, weil sie unbedingt von ihre Mama geknuddelt werden möchte. Geht's noch? Aber das ist ein anderes Thema.
Ich finde es einfach wichtig, meiner Mama dankbar zu sein und ihr das hin- und wieder zu zeigen. Nicht nur am Muttertag.
Leider sehe ich meine Mama am Muttertag nicht. Sie hat mit ihrem Heimatverein zu tun und ich feier mit meinem Patenkind Geburtstag. Aber wir holen den Muttertag nach. Es ist ja nicht wichtig, an diesem speziellen Tag seiner Mutter zu danken. Der ganze Kommerz rund um den Muttertag beginnt mich ohne hin schon zu nerven. Vor allem diese Werbung von einem "Erlebnisgeschenkanbieter", bei dem ein Mädchen, vielleicht 6 Jahre alt, DAS Geschenk für ihre Mama kauft, weil sie unbedingt von ihre Mama geknuddelt werden möchte. Geht's noch? Aber das ist ein anderes Thema.
Ich finde es einfach wichtig, meiner Mama dankbar zu sein und ihr das hin- und wieder zu zeigen. Nicht nur am Muttertag.